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Aufglasur-Technik

Bei der Aufglasur-Technik wird das Dekor erst nach dem Glasieren der Keramik aufgebracht. Anschließend unterzieht der Keramiker das bemalte Gefäß einem dritten Brand, dem sogenannten Farbbrand oder Dekorbrand. Diese spezielle Technik kommt vor allen Dingen bei Porzellan zum Einsatz.

Bereits Anfang des 18. Jahrhunderts entwickelte die berühmte Porzellanmanufaktur Meißen erstmalig fünf Aufglasurfarben. Späterhin wurde die Farbpalette in der Aufglasur-Technik um zahllose andere Farben erweitert. Darunter das berühmte Königsblau, das noch heute edles Porzellan ziert. Derzeit stehen rund 500 Aufglasurfarben zur Verfügung.

Spezielle Aufglasurfarben erweitern die Farbpalette

Die Grundlage der Aufglasur-Technik bilden für diesen Zweck entwickelte Aufglasurfarben. Sie bestehen aus pulverisierten Metalloxiden, die mit einem Flussmittel versetzt sind. Flussmittel senken die Schmelztemperatur auf 750º C – 850º C. So ermöglichen sie die Verwendung von Farben, die Temperaturen über 1000º C, wie sie beim Glasurbrand herrschen, nicht standhalten würden.

Um bei der Aufglasur-Malerei feine Pinselstriche und detaillierte Darstellungen möglich zu machen, enthalten Aufglasurfarben meist auch ein Bindemittel, das beim anschließenden Farbbrand rückstandslos verbrennt.

Aufglasur-Technik in der Töpferei

Die Aufglasur-Technik hat eine lange Tradition und wird meist mit Porzellanmalerei aus Meißen und Keramik im Fayencestil in Verbindung gebracht. Doch die traditionsreiche Technik ist auch für die kleine Keramikwerkstatt von Bedeutung – erweitert sie doch den Gestaltungsspielraum für Produkte wie Keramiktassen erheblich. Die Aufglasur-Technik vergrößert das Farbspektrum in der Töpferei und erlaubt das Bemalen mit filigranen, detailgenauen Motiven. Allerdings ist das Verfahren weit aufwendiger, da es einen weiteren Brennvorgang erfordert. Bei diesem dritten Brennen verbinden sich die Aufglasurfarben mit der Keramikglasur.

Doch mit der Aufglasur-Technik lassen sich nicht nur Farben auftragen. Sie findet auch Verwendung, wenn handgemachtes Geschirr mit Glanzgold oder Glanzplatin verziert werden soll.

Es muss nicht gleich Porzellan aus Meißen sein, um ein Meisterwerk der Aufglasur-Technik sein Eigen zu nennen. Auch eine Keramikwerkstatt bietet fantasievolle, kreative Töpferkunst in dieser Technik, die der, großer Manufakturen in nichts nachsteht.

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