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Natronfeldspat

Feldspat kommt in jedem Stück Keramik vor, das wir in Händen halten. Kein Wunder, denn Feldspat ist neben Quarz und Glimmer einer der mineralischen Grundstoffe von Ton. Doch was hat es mit Natronfeldspat auf sich? Erfahre hier, welche Aufgaben das basische Mineral in der Töpferei übernimmt.

Was ist Natronfeldspat genau?

Feldspat ist in nahezu jedem Stein enthalten. Damit gehört er neben Quarz und Glimmer zu den häufigsten steinbildenden Mineralien unserer Erdkruste. Wenn Gestein im Laufe von Jahrmillionen durch Einwirkung von Wasser, Wind und Temperaturschwankungen verwittert, entsteht unter anderem Ton. Denn Ton ist ein Zersetzungsprodukt des Feldspats. Je nachdem, ob Feldspat Kalzium, Kalium oder Natrium enthält, wird er zu Kalkfeldspat, Kalifeldspat oder Natronfeldspat.

Bei Natronfeldspat handelt es sich um ein basisches Mineral aus der Klasse der Silikate. Es gehört zu den sogenannten Gerüstsilikaten, die dreidimensionale Netzwerke in Form von Kristallen ausbilden. Wer sich schon immer für Chemie begeistern konnte: Chemisch betrachtet ist das Mineral ein Natrium-Aluminium-Silikat.

Natronfeldspat besitzt einen glasähnlichen, mitunter perlmuttartigen Glanz. Fein zermahlen ist der natriumreiche Feldspat Bestandteil vieler Glasuren, aber auch Grundmaterial von Ton. Je nach genauer Zusammensetzung zeigt sich das kristalline Mineral meist farblos oder weiß.

Mineral mit geschätzten Eigenschaften

Natronfeldspat besitzt verschiedene Eigenschaften, die ihn für den Töpfer interessant machen. Entweder als Bestandteil des Tons selbst oder aber als Zusatz von Glasuren für Steinzeug und Porzellan.

  • Natriumhaltiger Feldspat findet häufig als sogenanntes Flussmittel Verwendung. Wird es einer Glasur beigemengt, senkt dies den Schmelzpunkt und damit auch die erforderliche Brenntemperatur. Natronfeldspat schmilzt bei 1180º C.
  • Basischer Feldspat nimmt Einfluss auf die Farbe von beigemengten Metalloxiden.
  • Durch Natronfeldspat brennt der Scherben dichter. Dadurch erhöht sich die Festigkeit der Keramik.
  • Als Bestandteil von Ton beeinflusst das Mineral sogar den Klang der fertiggestellten Keramik. Sie klingt dadurch volltönender.

Einmal mehr stellen wir fest, welch große Rolle der Chemie bei der Herstellung handgemachter Keramik zukommt. Ein Töpfer ist deshalb nicht nur künstlerischer Handwerker, sondern immer auch ein Stück weit Chemiker. Überzeuge dich gleich selbst in unserem Onlineshop, welch wunderbare Keramik aus dieser Allianz entstehen kann.