Schmelzpunkt
Alle in der Töpferei verwendeten Materialien, ob Ton oder Glasur, haben einen Schmelzpunkt. Ist dieser erreicht, verändern physikalische und chemische Prozesse Struktur und Oberfläche der Keramik.
Wann beginnt Ton zu schmelzen?
Ton ist ein natürlicher Rohstoff und besteht aus einer Vielzahl von Mineralien, unter anderem Quarz. Diese Bestandteile beginnen bei einer bestimmten Brenntemperatur miteinander zu verschmelzen. Beim sogenannten Sintern ändert sich die kristalline Struktur der Tonmasse, wodurch sich der Scherben verdichtet.
Der Schmelzpunkt ist nicht bei allen Tonmassen gleich. So schmilzt Ton, der für Steingut verwendet wird, bei geringerer Brenntemperatur als Ton für Steinzeug. Entsprechend niedriger muss Steingut gebrannt werden. Je höher der Schmelzpunkt einer Masse liegt und je höher gebrannt wird, desto dichter wird der Scherben. Deshalb ist Steinzeug nach dem ersten Brennen bereits nahezu wasserundurchlässig. Steingut dagegen bleibt aufgrund niedriger Brenntemperatur bis zum Glasieren relativ porös.
Ton schmilzt bei einer Brenntemperatur von 1000º C – 1400º C. Bei Sonderkeramik kann der Schmelzpunkt noch wesentlich höher liegen. Ton mit einem Schmelzpunkt über 1580º C ist übrigens feuerfest.
Schmelzpunkt von Glasuren
Auch bei Glasuren kann der Schmelzpunkt sehr unterschiedlich sein. Je nach Zusammensetzung und Farbe der Glasur liegt er bei 1000º C – 1200º C. Oftmals wird Glasuren ein Flussmittel beigemischt, um den Schmelzpunkt zu senken.
Warum darf der Schmelzpunkt beim Brennen nicht überschritten werden?
Die Tonmasse beginnt bereits vor dem Erreichen des Schmelzpunkts zu sintern. Wird dieser Punkt auch nur geringfügig überschritten, kann sich das Tongefäß verformen oder gar in sich zusammensinken. Um den Sinterungsprozess abzuschließen, gilt es, die Brenntemperatur 15 – 30 min. lang konstant zu halten, ohne sie zu überschreiten.
Auch Glasuren nehmen Schaden, wenn die Brenntemperatur dafür zu hoch ist. Es können sich Blasen bilden, die beim fertigen Stück deutlich zu sehen sind. Im schlimmsten Falle wird die Glasur so flüssig, dass sie an der Keramik herabläuft. Dadurch verbindet sich das Tongefäß mit dem Untergrund und muss zerstört werden, um es aus dem Brennofen zu entfernen. Nicht zuletzt wird dabei auch der Brennofen einer Töpferei empfindlich beschädigt.
Wie wir sehen, ist das Brennen von verschiedenem Ton und Glasuren eine Wissenschaft für sich. In der Töpferei braucht es viel Erfahrung, Geschick und Fachwissen, um ein perfekt gelungenes Stück Keramik herzustellen. Die Produktion von Keramiktassen ist eben kein Kinderspiel.
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