Veröffentlicht am: 29.05.2021

Foodstyling – wie du Gerichte unwiderstehlich auf dem Teller inszenierst

Foodstyling ist die Kunst, Gerichte so appetitlich zu drapieren, dass sich beim Betrachter sofort der kleine Hunger meldet. Doch was Profis für Foto-Shootings und Werbeclips, für Restaurants und für die Lebensmittelbranche auf den Teller bringen, das gelingt dir mit ein paar Tipps und Tricks auch im privaten Rahmen. Toller Nebeneffekt: Je mehr du ausprobierst und übst, desto häufiger kommst du auf Ideen für deine ganz individuellen Kreationen.

Das A & O sind frische Zutaten. Halb Verwelktes lässt du am besten schon im Laden liegen. Beim Kochen bitte die Garzeiten beachten, damit Gemüse und Nudeln nicht aus der Form geraten. Dein Projekt gelingt stressfrei, wenn du schon vor der Zubereitung überlegst, wie der fertige Teller aussehen soll. Alle Zutaten, auch für die Deko, legst du vor dem Start bereit. Denkst du dagegen erst über das Styling nach, wenn das Gericht bereits fertig ist, wird das Essen kalt. Und du nervös.

Das Keramik Geschirr bitte rechtzeitig temperieren: Teller aus der Töpferei kannst du bedenkenlos bei 50 Grad in den Backofen stellen, Dessertschalen für das süße Finale kommen in den Kühlschrank.

Das richtige Geschirr wählen

In der Regel liegst du mit einfarbigen Keramiktellern richtig. Auch dezente Muster sind in Ordnung – der Einzelfall entscheidet. Hauptsache, das Geschirr stiehlt deinen Kreationen nicht die Show. Wie immer gibt es Ausnahmen: Ein bewusst einfach gestaltetes, minimalistisches Gericht kann gerade auf einem Designerteller perfekt zur Geltung kommen.

Und die Farbe? Mit Weiß gehst du auf Nummer sicher, auch Pastellfarben und dunkle Töne sind beim Geschirr empfehlenswert. Helle Dekorationen, etwa Sesamkörner oder Puderzucker, wirken optimal auf dunklem Untergrund. Kakaopulver dagegen sieht auf Weiß am besten aus. Statt Tellern gerne auch einmal Servierplatten aus Keramik ausprobieren. Beim Töpfer gibt’s ein großes Angebot, handgemacht und mit individuellem Charme.

Auch das direkte Umfeld sollte stimmen. Ein toll gestylter Speiseteller verliert durch ein allzu wildes Tischtuch an Wirkung; einfarbig sieht’s meist besser aus. Auch die Servietten sollten zum Geschirr und zum übrigen Ambiente passen. Mit Platztellern schaffst du zusätzliche Effekte. Sie dürfen sich farblich gerne von den Speisetellern abheben.

Farben, Formen und Kontraste

Speisen ähnlicher Farben besser nicht nebeneinander anrichten, sondern kontrastreiche Nachbarn wählen. Auch unterschiedliche Formen wirken auflockernd: Der runde Bratling passt zu langen, schlanken Stangenbohnen. Geometrie auf dem Speiseteller!

Und bitte immer daran denken: Der Schwerpunkt liegt trotz tollen Stylings noch immer auf dem Essen! Kein Problem, denn auch in kulinarischer Hinsicht sorgt man leicht für Spannung. Hier kommen unterschiedliche Texturen ins Spiel. Drei cremige Komponenten hält der Gaumen für wenig aufregend, selbst wenn sie jeweils lecker sind. Viel komplexer wird der Genuss, wenn cremige, feste und knusprige Texturen aufeinandertreffen. Das ist beispielsweise das Geheimnis der exquisiten Schicht-Desserts im Glas. Am allerbesten schmecken sie, wenn sich zusätzlich zum Texturen-Trick Süßes mit Säuerlichem abwechselt.

Asymmetrie und Dreidimensionalität

Es gilt für Speisen wie für die Deko: Symmetrie ist schön, Asymmetrie meist besser. Gibt’s einen Hauptdarsteller beim Gericht? Diese Speise wirkt am besten, wenn du sie leicht seitlich platzierst. Auch Dekorationselemente wie Kräuter, Blüten und Sprossen kommen an der Seite meist besser zur Geltung als in der Mitte oder über die ganze Fläche verteilt. Auch toll: Alles, was sich in Scheiben schneiden lässt, als seitliche Kurve anordnen, die weiteren Speisen daran entlang drapieren. Oder Gemüse und andere Beilagen fächerförmig anordnen.

So schön in der Natur das weite Flachland ist: Auf dem Teller wirkt eine Komposition aus Höhen und Tiefen spannender. Daher lautet eine der Grundlagen des Foodstylings: Strukturen schaffen. Berg und Tal, gerne auch ein Türmchen bauen. Dabei hilft ein Servierring. Mit etwas Geschick kannst du dort außer Reis, Gratins, Polenta und handgemachten Küchlein sogar ein Topping aus Salat und Tomatenwürfeln drapieren. Tipp: Mit Servierringen vor der großen Einladung etwas üben!

Kurz und knackig: Tipps fürs Foodstyling

Reis: Im Restaurant ein Klassiker, doch zeitlos schön und eine Abwechslung zum Servierring: Reis in ein leicht geöltes, weites Kelchglas füllen, leicht andrücken und auf den Speiseteller stürzen; ein paar Minuten warten, dann das Glas abnehmen. Kräuterblättchen als Deko nicht vergessen!

Obst und Gemüse: Mit einem Eisportionierer oder Kugelausstecher kannst du tolle Kugeln aus Obst und Gemüse ausstechen. Je nach Absicht und Größe sind sie perfekt als Deko oder zum netten Anrichten von Speisen geeignet. Gerne auch auf Spießchen!

Spiralen: Spiralschneider zaubern aus Zucchini, Möhren & Co. appetitliche Streifen. Sind sehr schön als Nester anzurichten. Besonders Ambitionierte flechten die Streifen zu kleinen Gittern und braten sie an.

Kohl und Chicorée: Ein blanchiertes Kohlblatt als Unterlage für Kohlgemüse benutzen. Klappt auch mit Chicorée und anderen Gemüsesorten mit großen Blättern.

Sauce: In der Regel sieht Sauce unter der Speise besser aus als darauf. Und bitte sparsam einsetzen. Aus einer Sauciere auf dem Tisch kann man sich zusätzlich bedienen. Denk bitte auch an die passenden Keramiktassen oder Keramikbecher.

Saucen-Deko: Süß oder herzhaft: Saucenspiegel mit heller Sauce auf den Teller geben, einige Tupfer dunkler Sauce darauf verteilen. Mit einem Zahnstocher die dunklen Tupfer schwungvoll durch den Saucenspiegel ziehen. Wirkt auch mit nur einer Sauce schön.

Püree & Co: Akzente setzen und Püree & Co. mit dem Spritzbeutel anrichten. Drei runde Tupfer, Linien usw. – alles ist möglich.

Blüten, Kräuter, Sprossen, Sesam: Auf optische Kontraste zur Keramik achten und zugleich geschmacklich passend wählen.

Kuchen: Kreise oder Herzen statt der üblichen Form von Küchenstücken erhältst du mithilfe einer großen Ausstechform. Reste für Desserts verwenden.

Kuchen und Dessert: Puderzucker oder Kakao durch ein Sieb auf den Kuchenteller geben. Zuvor Schablonen wie Herzen, Sterne, Kreise oder eine Kuchengabel auflegen. Törtchen schön darauf arrangieren.

Weniger ist mehr

Bei den vielen Möglichkeiten des attraktiven Anrichtens kommt man leicht in Versuchung, den Speiseteller mit Dekoration zu übersäen. Doch weniger ist tatsächlich mehr. Auch bei den Portionsgrößen. Richtest du von den Speisen zusätzlich etwas in Keramikschalen an, so können sich alle nochmals bedienen. Und nun viel Spaß beim Foodstyling!

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