Wulsttechnik
Es gibt verschiedene Techniken etwas zu töpfern. Eine der bekanntesten Arten ist die Wulsttechnik. Anfangs tun sich die meisten damit schwer, ich bin jedoch der Meinung, „Übung macht den Meister“ und es lohnt sich, es auszuprobieren.
Die Wulsttechnik ist hervorragend geeignet, wenn etwas mit hohen runden Seitenwänden, die sich verengen oder verbreitern, hergestellt werden soll, z.B. eine Keramik Vase. Die bauchige Form, die sich verengt du verbreitert, lässt sich am einfachsten durch Wulste formen. Wulste sind lange „Tonwürste”. Diese herzustellen erfordert etwas Übung.
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Es ist wichtig, dass der Ton noch recht feucht ist, da in der Regel auf Holzflächen gearbeitet wird und das Holz dem Ton schnell Wasser entzieht, wodurch die Wulste trocken werden und reißen. Um das zu vermeiden, kann beispielsweise auch auf einer Resopalplatte oder Kunststoff gewulstet werden.
Man nimmt ein Stück Ton in der maximalen Größe eines Hühnereis und legt ihn unter der Handfläche auf die Arbeitsplatte. Nun rollt man das Tonstück so lange vor und zurück, bis eine gleichmäßig dicke lange Wulst entstanden ist. Am besten geht es, wenn der Rollweg lang ist. Auf dem Weg, wenn man auf sich zu rollt, nicht schon am Ende der Handfläche die Gegenrichtung einschlagen, sondern über das Handgelenk hinaus weiterrollen bis es unbequem wird, dann die andere Richtung wieder zurückrollen.
Oft passiert es am Anfang, dass die Wulst eckig statt rund wird. Das kommt daher, dass die Hand zu viel Druck auf den Ton ausübt. Der Druck muss immer konstant sein! Am besten stellt man sich vor, man rolle mit der Hand fast schwebend über die Wulst. Wird die Wulst zu lang, kann sie geteilt werden oder beide Hände rollen von der Mitte aus nach außen weiter.
Der Einfachheit halber legt man sich einen Vorrat an Wulsten an, um dann zügig an seinem Model arbeiten zu können. Wenn schon einige Wulste hergestellt wurden, sollte man überprüfen, ob sie mittlerweile schon zu trocken sind. Die Wulste müssen zur weiteren Verwendung weich und flexibel sein. Ist dieses nicht der Fall, sollte ein feuchtes Tuch für einige Zeit darüber ausgebreitet werden. Das Wasser weicht den Ton wieder auf.
Zuerst machen wir uns eine runde Bodenfläche aus Ton. Nun legen wir die erste Wulst auf den äußersten Rand und streichen im Inneren die Berührungsstellen glatt. Anschließend wird die nächste Wulst oben draufgelegt und wieder innen verstrichen. Beim Verstreichen sollte die freie Hand eine Stütze auf der Außenseite bilden, damit nicht alles außer Form gerät. Es bleibt jedem selbst überlassen, ob er die Wulste schichtweise oder spiralförmig verarbeitet. Es ist darauf zu achten, dass an dem Werkstück zügig ohne Unterbrechung gearbeitet wird, da der Ton sonst zu fest wird und sich nicht mehr gut verstreichen lässt. Es ist natürlich möglich, auch die äußere Wulst zu verstreichen, sodass eine harmonische glatte Fläche entsteht.
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