Engobegrund
Wer sich mit Keramik beschäftigt, stößt rasch auf den Begriff Engobe. Kein Wunder – der aufgeschlämmte Ton hat in der Töpferei vielerlei Verwendungszwecke. Wird ein Werkstück vollständig damit bedeckt, sprechen wir von Engobegrund. Zu welchem Zweck er dient und wie der Töpfer damit arbeitet, erfährst du hier.´
Was ist überhaupt Engobe?
Engobe ist aus fein vermahlenem getrocknetem Ton hergestellt. Mit Wasser vermengt wird das Tonmehl zu einem dickflüssigen Tonschlicker mit sahneartiger Konsistenz. Meist werden in der Töpferei farbige Engoben eingesetzt, die mit Metalloxiden oder anderen farbgebenden Pigmenten vermischt sind. Engoben werden aber auch in ihrer natürlichen Tonfarbe verwendet. Die Farbpalette reicht von weißen über beigen, gelblichen und braunen bis hin zu rötlichen Tönen.
Wie werden Engoben verwendet?
Die Viskosität der Engoben variiert je nach Verwendungszweck. Will der Töpfer ein Stück mithilfe eines sogenannten Malhörnchens dekorieren, benötigt er Engobe mit etwas dickerer Konsistenz, damit die aufgetragene Farbe nicht herabläuft.
Verwendet er den Tonschlicker dagegen als Engobegrund, muss er ein bisschen dünnflüssiger sein. Besonders beim Auftragen auf den bereits gebrannten Scherben darf die aufgetragene Schicht nicht zu dick sein, da sie sonst beim Brennen abplatzen würde. Meist wird Engobegrund jedoch auf Werkstücke in lederhartem Zustand aufgetragen. So kann sich die Engobe optimal mit dem Ton verbinden.
Nicht zuletzt können Engoben auch Bestandteil von Glasuren sein. In diesem Fall enthalten sie glasbildende Minerale. Sie werden dann als Sinterengoben bezeichnet und erzeugen eine leicht glänzende, seidenmatte Optik.
Engobegrund als Basis
Wie schon erwähnt, wird Engobe nicht nur zum Bemalen oder Glasieren von Keramik verwendet – sie kann auch großflächig als Engobegrund genutzt werden. Der Töpfer trägt die Grundierung entweder mit dem Pinsel auf oder taucht das Werkstück in den Tonschlicker.
Soll das Stück bemalt werden, dient als Grundlage oft ein weißer Engobegrund, der den darunterliegenden tonfarbenen Scherben vollständig abdeckt. Durch den hellen Untergrund kommt ein farbiges Dekor wesentlich besser zur Geltung. Aber auch bestimmte Glasuren entwickeln erst auf einem weißen Untergrund ihre ganze farbliche Intensität.
Mit Engobegrund dekorierte Keramik hat in der Töpferei eine lange Tradition. Ob wir nun wunderschön bemalte Keramiktassen oder in leuchtenden Farben glasierte Keramikschalen vor uns haben – handgemachtes Keramik Geschirr begeistert wohl jeden. Ob als Geschenk oder als Hingucker im eigenen Zuhause – finde in unserem Shop handgemachte Keramik, die du immer schon einmal haben wolltest.
Zurück zu allen Lexikon-Beiträgen