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Veredlung mit Zinkkristallen

Werden einer Glasur Zinkkristalle beigemengt, lassen sich faszinierende, lebhafte Oberflächen auf Keramik erzielen. Die dekorativen Kristalle entstehen beim Erstarren der Glasur und erzeugen variantenreiche kristalline Effekte – von kleinen Sprenkeln und Flecken bis hin zu komplexen Gebilden in vielerlei Formen.

Veredeln mit Kristallen – eine hohe Kunst

Glasurtechniken mit Kristallen werden nicht umsonst häufig als Königsdisziplin der Keramik bezeichnet. Schon berühmte Porzellanmanufakturen wie Fürstenberg und KPM versuchten sich an Glasuren mit Zinkkristallen und erzielten zauberhafte Ergebnisse. Einen ersten Höhepunkt erlebte die eindrucksvolle Glasurtechnik im Jugendstil.

Zinkkristalle in der Keramik

Kristalle sind geordnete Strukturen, die sich beim Abkühlen der Glasur zu bestimmten geometrischen Mustern formen. Welcher Art die Kristallbildung ist, hängt von vielen Faktoren ab. Wie sich die Kristalle anordnen und entwickeln, hat mit Brennkurve und Brenntemperatur, mit Zusammensetzung und Auftragen der Glasur sowie der Brennatmosphäre zu tun. So bringt ein Brennen in sauerstoffreduzierter Atmosphäre andere Effekte hervor als ein „normaler“ Brand.

Bei der Veredlung mit Zinkkristallen wird dem Töpfer alles abverlangt. Stimmt auch nur ein wichtiger Parameter nicht, misslingt das Experiment. Es entstehen unansehnliche raue Oberflächen, unerwünschte erhabene Zusammenballungen oder die Kristalle laufen am Gefäß ab.

Abenteuer Kristallglasur

Die Veredlung mit Zinkkristallen scheint mitunter wie Magie. Hier haben Töpfer etwas von einem Alchimisten. Durch stetiges Mischen und Experimentieren mit Kristallen entstehen immer neue überraschende Glasuren, die so unwiederholbar sind.

Das Erscheinungsbild ist so unterschiedlich wie die Fantasie selbst. Es reicht von kleinen Pünktchen und Einschlüssen bis zu größeren Einzelkristallen, die bisweilen bizarre Form annehmen. Mal erinnern Zinkkristalle an Sterne oder Blüten, mal an ein Pfauenauge oder eine Eisblume. Sie formen sich zu glitzernden kristallinen Flecken, die mit einem dunkleren Hof umgeben sind oder bilden zweigartige und flechtenähnliche

Strukturen und Oberflächen.

Mit Zinkkristallen veredelte Keramik gibt es sowohl in changierenden, pastelligen als auch leuchtenden, kräftigen Farben. Schillernde Farbenspiele und irisierende Lichteffekte bezaubern den Betrachter. Mal zeigt sich die Oberfläche seidig matt, mal glänzend und auch die Haptik fällt ganz unterschiedlich aus. Von samtig weicher und glatter bis hin zu erhabener oder knotiger Oberfläche ist alles dabei.

Die Veredlung mit Zinkkristallen ist ein faszinierendes Gestaltungselement mehr in der Töpferei. Jedes mit dieser Technik entstandene Stück hat ein Eigenleben, das es einzigartig macht. Tauche auf unseren Seiten in die fantasievolle Welt der Töpferei ein, bestaune verschiedene Tassen, Krüge und Karaffen und finde dein persönliches Lieblingsstück.

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