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Aufglasur-Malerei

Die spezielle Maltechnik ermöglicht feinste Pinselstriche und erlaubt so detailgetreue Darstellungen, wie man sie hauptsächlich von bemaltem Porzellan kennt. Das handgemalte Dekor wird erst nach dem Glasurbrand des Tongefäßes aufgetragen. Deshalb erfordert Aufglasur-Malerei einen abschließenden dritten Brennvorgang, der das aufgemalte Motiv in die Oberfläche des Werkstücks einbrennt.

Aufglasur-Malerei besitzt eine lange Geschichte und ist vor allen Dingen durch die staatliche Porzellanmanufaktur Meißen bekannt geworden. Dort entwickelten Farbchemiker bereits 1714 erste Aufglasurfarben. In jener Zeit entstanden kunstvoll bemalte Objekte und Figuren, die noch heute sehr gefragt sind.

Was macht Aufglasur-Malerei aus?

Die besondere Maltechnik lebt von filigranen bildlichen Darstellungen und erfordert sehr viel künstlerisches Talent. Beliebt sind Motive aus der Natur wie Pflanzen, Blumen und Vögel, die sich realitätsnah abbilden lassen. Ganze Szenerien nehmen unter kundiger Hand mit feinem Pinselstrich Gestalt an. Bei dieser althergebrachten Maltechnik der Töpferei sind Künstler und Handwerker gleichermaßen gefragt. So entstehen in künstlerischer Handarbeit zum Beispiel Keramiktassen, die sich durch ihre Maltechnik aus der Masse hervortun

Glanzvolle Akzente

Aufglasur-Malerei bietet noch weitere gestalterische Facetten. Besonders edel wirken Dekore mit echtem Gold-, Silber- oder Platinanteil.

Sie lassen ausgesuchte Objekte in ihrem ganzen Glanz erstrahlen und geben den Stücken einen Hauch von Luxus. Je nach Brenntemperatur ist ein matter oder glänzender Edelmetalleffekt zu erzielen.

In der Aufglasur-Malerei werden auch sogenannte Lüsterfarben verwendet. Sie verleihen vor allen Dingen Keramik im Fayencestil einen leicht metallisch schimmernden Überzug.

Einbrennen im Niedrigbrandverfahren

Für die Aufglasur-Malerei stehen speziell dafür entwickelte Farben zur Verfügung. Grundlage sind bestimmte Metalloxide, die ein sogenanntes Flussmittel enthalten. Es sorgt dafür, dass die Aufglasurfarben bereits bei relativ niedrigen Temperaturen (750 ºC – 850 ºC) schmelzen und sich mit dem Untergrund verbinden. Durch die geringe Brenntemperatur erweitert sich die Farbpalette für Aufglasur-Malerei erheblich, denn viele Farben würden bei Temperaturen über 1000 ºC verbrennen.

Trotz ausgefeilter Maltechnik und Mehraufwand beim Brennen stellen auch kleine Töpfereien Keramik mit Aufglasur-Malerei her. Es entstehen nicht selten wahre Meisterstücke mit hohem künstlerischem Wert.

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