Hörnchenmalerei
Die Hörnchenmalerei ist eine alte, bis heute verwendete Dekortechnik der Töpferei, um Keramik effektvoll zu verzieren. Töpfer benutzen dazu ein Malhorn aus Gummi, das mit eingefärbtem Tonschlicker befüllt ist.
Woher kommt der Begriff Hörnchenmalerei?
Das Malhorn geht auf die Anfänge der Hörnchenmalerei zurück. Die noch heute beliebte Maltechnik entstand um 1550 in Mitteleuropa. Damals bestanden Malhörnchen noch aus einem Kuhhorn, in dessen abgesägte Spitze ein Gänsekiel oder Schilfstängel eingeführt war. Bereits im 17. Jahrhundert stellten Töpfereien zunehmend Malhörnchen aus Keramik her, die dann zum Verzieren von Gefäßen aus Ton dienten. Heute bestehen Malhörnchen aus einem birnenförmigen Gummiball mit schmaler Tülle.
Hörnchenmalerei – Bemalen mit Tonschlicker
Die gern angewandte Dekortechnik wird auch als Engobemalerei oder Schlickermalerei bezeichnet – wobei sich die genannten Begriffe nicht auf das Werkzeug, sondern auf die verwendeten Farben beziehen. Engoben bestehen aus Tonschlicker mit sahneartig flüssiger Konsistenz, der mit färbenden Pigmenten und Metalloxiden versetzt ist. Engoben eignen sich perfekt, um mit dem Malhorn Ornamente, Linien und Verzierungen auf Ton aufzubringen.
Wie wird ein Malhorn benutzt?
Heute praktizieren vor allem handwerklich arbeitende Töpfereien die Hörnchenmalerei. Mit dem Malhorn lässt sich farbiger Tonschlicker wesentlich leichter und exakter auf Ton auftragen als mit einem Pinsel. Je nachdem, ob das aufgebrachte Ornament nach dem Brennen reliefartig oder glatt erscheinen soll, befüllt der Töpfer das Malhorn mit Engoben dickflüssiger oder dünnflüssiger Konsistenz.
Ob Linien, flächige Darstellungen oder kunstvolle Ornamente – mit dieser Maltechnik lassen sich die verschiedensten Verzierungen und Dekors aufbringen und kunstvolle Keramiktassen produzieren. Natürlich braucht es auch hier viel Erfahrung und Fingerfertigkeit, um perfekte Ergebnisse zu erzielen.
Hörnchenmalerei – vor oder nach dem Brennen?
Das Bemalen und Verzieren mit dem Malhorn ist sowohl im lederharten Zustand als auch nach dem ersten Brennen möglich. Allerdings erweist sich Hörnchenmalerei auf dem noch ungebrannten Ton als wesentlich haltbarer, da sich die Engobe besser mit dem Untergrund verbindet.
Mit Hörnchenmalerei verzierte Keramik aus der Töpferei erlebt eine regelrechte Renaissance und ist einzigartig. Ob dekoratives Keramik Geschirr, Keramik für den Wohnbereich oder die Küche, aber auch handgemachte Keramik Teekannen, Kaffeebecher oder Kaffeetassen – beliebt sind sie alle.
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