Ofenkachel
Ein Kachelofen ist aus einzelnen Keramik Kacheln zusammengesetzt, die in einer Töpferei in Handarbeit entstehen. Die speziellen Ofenkacheln aus gebranntem Ton oder Steinzeug sind dickwandig und speichern optimal die Wärme. Nach individuellen Wünschen handgefertigte Ofenkacheln machen aus einem Kachelofen ein Unikat. Darüber hinaus sind diese Kacheln auch als dekorative Einzelstücke gefragt.
Ofenkacheln im Wandel der Zeiten
Bereits im Mittelalter saß die Familie in der Stube um den wärmenden Kachelofen versammelt. Damals erfüllte der Ofen als Wärmequelle lediglich einen funktionalen Zweck. Ab dem 14. Jahrhundert waren in Bürger- und Adelshäusern mehr und mehr reliefverzierte Motivkacheln zu finden. Sie gaben Auskunft über die Gesellschaftsschicht, der die Ofenbesitzer angehörten. Je üppiger die Ornamentik, desto detaillierter die figürlichen Darstellungen, desto höher der Stand.
Ofenkacheln – der richtige Ton machts
Ofenkacheln werden aus einer keramischen Masse hergestellt, die Wärme speichert und nach und nach an die Umgebung abgibt. Die Basis dafür bilden Ton mit Schamottanteil, Quarzsand, Feldspat und Kaolin. Der Ton kann als aufgeschlämmte Gießmasse oder aber als plastische Masse verarbeitet werden.
Wie ist eine Ofenkachel gefertigt?
Je nach Bauart des Kachelofens kann sie eine ganz unterschiedliche Form besitzen. Zum Ofeninnenraum weisen manche Keramik Kacheln eine Art Rumpf auf, der als Steg oder Röhre gearbeitet sein kann. Andere wieder sind als massive Vollkachel ohne Hohlräume hergestellt.
Grundlage für die Herstellung ist meist ein Gipsmodell, das der späteren Kachel Form und Struktur gibt. Entweder drückt der Töpfer den feuchten Ton sorgfältig in das Gipsmodell oder gießt die Form mit angerührtem Tonschlicker aus. Der Gips entzieht der Keramikmasse nach und nach die Feuchtigkeit. Wenn die Kachel in einem lederharten Zustand ist, lässt sie sich aus dem Gipsmodell lösen. Jetzt ist es an der Zeit, die Ofenkachel manuell auszuarbeiten. Je nach gewünschtem Design geht es ans Bemalen oder Strukturieren der Oberfläche. Nach dem vollständigen Trocknen erhält die Kachel eine Glasur und wird zum Schluss bei ca. 1100º C gebrannt.
Einige Töpfereien stellen auch dickwandige Kacheln aus Steinzeug her, die ohne Gipsmodell geformt sind.
Kleine Keramikwerkstätten bieten Ofenkacheln in vielfältiger Formensprache und in unterschiedlichsten Stilen an. Ob klassisch mit reliefartigen Darstellungen, filigraner Bemalung, modernem Design oder einfach nur schlicht glasiert – hohe Handwerkskunst sind sie alle.
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