Steinzeug
Steinzeug wird bei hohen Temperaturen gebrannt und erfährt eine fast vollständige Sinterung. Die daraus gefertigte Keramik ist nach dem Brennen auch ohne Glasur wasserundurchlässig und wesentlich härter als zum Beispiel Steingut.
Welchen Ton verwendet die Töpferei für Steinzeug?
Steinzeugton besitzt eine spezielle Zusammensetzung von Tonmineralen. Er zeichnet sich durch hohe Formbarkeit und Plastizität aus und wird mit oder ohne Schamott verarbeitet. Er eignet sich somit sowohl zum Drehen als auch zum Aufbauen und Modellieren. Oftmals enthält dieser Steinzeugton Pyriteinschlüsse, die sich als dekorative dunkle Sprenkel manifestieren. Sie bleiben sogar unter einer farbigen Glasur sichtbar. Die Farbnuancen dieses Tons reichen von grau über beige und braun bis rötlich.
Entscheidend: Steinzeugton beginnt zu sintern, bevor der Ton weich wird und sich verformt. Ein Gefäß aus Steingutton würde zusammensinken, bevor es vollständig versintern kann.
Warum ist Steinzeug unempfindlich gegen Forst?
Steinzeug-Keramik ist frostfest und daher auch für den Einsatz im Außenbereich perfekt geeignet. Doch wie kommt es dazu? Der im Ton enthaltene Quarz schmilzt bei hohen Brenntemperaturen und kristallisiert nach der Sinterung aus. Dadurch verbinden sich alle Komponenten des Tons zu einem dichten Scherben, der kaum Wasser aufnehmen kann. Der gebrannte Ton speichert also kein Wasser, das bei Frost gefrieren und die Keramik zum Platzen bringen könnte.
Steinzeug – hier gehts heiß her
Im Gegensatz zu Steingut brennt die Töpferei Steinzeug-Keramik bei sehr hohen Temperaturen. Sie liegen durchschnittlich bei 1100º C – 1300º C.
Steinzeug-Keramik ist sehr robust und strapazierfähig sowie resistent gegen mechanischen Abrieb. Seine hohe Ritzhärte kommt dem des Porzellans gleich und wird auch für die Produktion von Keramiktassen genutzt. Dadurch eignet sich Steinzeug auch bestens für langlebiges Geschirr. Aufgrund all dieser Eigenschaften werden auch Bodenfliesen aus Steinzeugton hergestellt.
Hier erklären wir dir auch den Unterschied zwischen Steinzeug und Steingut.
Bekannte Vertreter für Steinzeug-Keramik
Beispielgebend ist das robuste Westerwälder Steinzeug, aus dem vor allem Keramik Krüge und handgemachte Kannen, aber auch getöpfertes Geschirr und Keramik Vasen hergestellt werden. Die graue Keramik ist typischerweise blau bemalt und mit einer Salzglasur versehen. Doch auch im asiatischen Raum wird traditionell Keramik aus Steinzeug produziert. So in Japan, wo Steinzeug-Teegeschirr mit sogenannten Seladon- oder Hasenfellglasuren überaus beliebt und geschätzt ist.
Steinzeug ist nicht nur wegen seiner Langlebigkeit beliebt, denn die daraus hergestellte handgemachte Keramik könnte unterschiedlicher kaum sein. Form, Farbe und Dekortechnik hängen einzig von Fantasie und Fingerfertigkeit des jeweiligen Töpfers ab. Auf unseren Seiten findest du unzählige Stücke aus kleinen Töpfereien, die bestimmt ganz nach deinem Gusto sind.
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