Pinseltechnik
Die richtige Pinseltechnik ist in der Töpferei gleich in vielerlei Hinsicht von Bedeutung. Sie spielt sowohl beim Auftragen einer Glasur oder Engobe als auch beim Bemalen der Keramik eine wichtige Rolle. Je nach Handhabung, verwendetem Material und Pinselform entsteht ein individuell anderes Ergebnis.
Keramik mit verschiedenen Pinseltechniken bemalen
Eine keramische Oberflächengestaltung mit Farbe steht und fällt mit der adäquaten Pinseltechnik. Die Auswahl der entsprechenden Pinsel und Pinseltechniken hängt von mehreren Faktoren ab. Denn flächiges Bemalen oder filigrane Darstellungen mit feinen Linien erfordern jeweils eine unterschiedliche Technik und anderes Arbeitsmaterial.
Welche Pinsel werden zum Bemalen von Keramik verwendet?
In der Keramikwerkstatt stehen dem Töpfer eine ganze Palette verschiedener Pinsel zur Verfügung, die je nach Anwendungsgebiet zum Einsatz kommen. Das Spektrum reicht vom haarfeinen kleinen Naturhaarpinsel über den Rundpinsel zum Stupfen bis hin zum großen weichen Flachpinsel und harten Borstenpinsel.
Welche Pinseltechnik bei welcher Bemalung?
Ist ein aquarellartiges Ergebnis mit pastellig durchscheinenden Farben erwünscht, verwendet der Töpfer einen kleinen weichen Naturhaarpinsel. Er trägt die Farben nur einmal mit schwungvollen Pinselstrichen auf. Die Technik wird meist bei filigranen Darstellungen angewendet, aber auch wenn sichtbare Pinselspuren zurückbleiben sollen. Dies verleiht dem Motiv Tiefe und sorgt für eine lebendige Dynamik.
Sollen die Farben des Dekors eher kräftig ausfallen, opak und flächig wirken, entscheidet sich der Keramiker für einen mehrmaligen Farbauftrag. Je mehr Schichten er aufträgt, desto farbintensiver wird das gewählte Motiv. Für diesen Zweck wählt der Töpfer größtenteils flache weiche Pinsel in verschiedenen Größen aus.
Eine weitere Technik ist das Aufstupfen von Farben auf Keramik und Steinzeug. Dabei benutzt man in der Keramikwerkstatt einen etwas härteren Borstenpinsel. Dabei entsteht eine unregelmäßige bewegte Farbfläche, die bei jedem Stück anders ausfällt.
Wenn Keramik, Steinzeug oder Steingut mit rundumlaufenden horizontalen Bändern oder Linien verziert werden soll, bedient sich der Töpfer zum Bemalen der Drehscheibe. So ist er in der Lage, schöne gleichmäßige Linien zu ziehen. Dies sorgt besonders bei seriell hergestelltem Keramikgeschirr für einen homogenen Gesamteindruck.
Welche Pinseltechnik das Mittel der Wahl ist, hängt nicht nur vom Stil der Bemalung, sondern auch davon ab, ob es sich um Aufglasurmalerei, Unterglasurmalerei oder Inglasurmalerei handelt. So kommen bei der Inglasurmalerei nur weiche Pinsel infrage, die die noch ungebrannte Glasur nicht beschädigen.
Pinseltechnik beim Glasieren
Meist werden in den Töpfereien Keramik und Steinzeug durch Begießen oder Tauchen glasiert. Dies gestaltet sich bei kleineren Gefäßen jedoch schwierig. In diesem Fall wird die Glasur mit einem breiten, flachen Pinsel gleichmäßig flächig aufgetragen.
Keramik und Steinzeug aus der Keramikwerkstatt sind immer eine gute Wahl – egal mit welcher Pinseltechnik sie gestaltet sind. Hier zeigen sich Vielfalt und Ideenreichtum einer alten Handwerkskunst, die gerade wieder neue Wertschätzung erfährt.
Entdecke in unserem Keramik Online Shop besonders schöne Stücke aus handgemachter Keramik. Zum Beispiel individuelle Kaffeetassen, Butterdosen, Vogeltränken oder Übertöpfe
Wenn du dich für das Thema interessierst, dann interessiert dich vielleicht auch unser Blogbeitrag über Griechische Vasenmalerei?
Zurück zu allen Lexikon-Beiträgen