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Brenntemperatur

Die optimale Brenntemperatur ist einer der entscheidenden Faktoren für das Gelingen der Keramik. Je nach verwendetem Ton, Farben und Glasuren sind andere Temperaturbereiche nötig, um das Werkstück zu brennen.

Temperaturführung beim Brennen

Plötzliche Temperatursprünge würde das Brenngut im Töpferofen nicht heil überstehen – egal ob Steinzeug, Steingut oder Porzellan. Langsames Aufheizen und Abkühlen des Brennofens sind daher bei jedem Brennen in der Töpferei das A und O. Dies nimmt naturgemäß sehr viel Zeit in Anspruch. Aus diesem Grund kann der Brennvorgang bis zu 24 Stunden dauern.

Brenntemperatur beim Schrühbrand

Das erste Brennen macht aus einem zerbrechlichen Tongefäß einen festen Körper, der auch als Scherben bezeichnet wird. Der Brennofen wird langsam und stetig hochgeheizt, bis er eine Temperatur von etwa 600º C erreicht hat. Bei dieser Temperatur kristallisiert der Quarzanteil im Ton aus. Nun kann in größeren Schritten hochgeheizt werden, bis die endgültige Brenntemperatur von 900º C – 950º C erreicht ist. Bei Porzellan liegt die Brenntemperatur mit bis zu 1000º C etwas höher. Nach einer Haltezeit von 15 – 30 Minuten wird der Ofen langsam wieder heruntergefahren. Der Brennofen wird erst nach dem Abkühlen geöffnet, um das Entstehen von Haarrissen zu vermeiden.

Brenntemperatur bei Glasuren

Die Brenntemperaturen beim Glasurbrand oder auch Glattbrand können je nach Art der Glasur stark variieren. Hier reicht das Spektrum von 900º C – 1280º C. Jede Glasur hat einen bestimmten Schmelzpunkt. Dieser darf nicht wesentlich überschritten werden, da sich die Glasur sonst verflüssigen würde.

Die zu erreichende Temperatur beim Brennen richtet sich auch danach, ob es sich um Steingut, Steinzeug oder Porzellan handelt. Nicht jede Tonmasse hält dem Brennen bei hohen Temperaturen stand. So würden sich Gefäße aus Steingut bei zu hoher Brenntemperatur verformen. Sie sind im Bereich bis 1050º C angesiedelt. Steinzeug verträgt Brenntemperaturen bis 1250º C und Porzellan bis maximal 1480º C.

Die hohe Kunst des Brennens

Bei der Auswahl der Brenntemperatur in der Töpferei braucht es viel Fachwissen und Erfahrung. Fehler beim Brennen wirken sich nicht nur auf Optik und Form der zu brennenden Keramik aus – sie können sogar zu starken Beschädigungen des Brennofens führen. Wird für die Glasur eine zu hohe Brenntemperatur eingestellt, kann sich die Glasur verflüssigen, am Brenngut herunterlaufen und den Ofen zerstören.

Es liegt in der Hand jeder Töpferei, aus dem Zusammenspiel von Ton, Wasser und Feuer handgemachte Kunstwerke zu formen. Jedes entstandene Stück Keramik, ob nun Keramikgeschirr, Vorratsgefäße, Keramiktassen oder Kunst ist einzigartig und erzählt eine eigene Geschichte, die es zu etwas Besonderem macht.

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