Brennofen
Der Brennofen ist das Herzstück jeder Töpferei. Im Töpferofen versintert Ton in einem abgeschlossenen Brennraum bei hoher Brenntemperatur zu einer harten keramischen Masse. Ein Brennofen kann je nach Ofentyp mit Elektrizität, Gas oder Holz betrieben werden.
Schon seit Tausenden von Jahren genutzt
Der Brennofen ist so alt wie die Keramikherstellung selbst. Erst durch das Brennen wird der poröse zerbrechliche Scherben zur widerstandsfähigen, wasserbeständigen Keramik. Dies wussten schon Sumerer und Syrer, die bereits 4000 v. Chr. erste Keramikgefäße in einfachen Lehmbrennöfen herstellten. Aus einfachen Gefäßen wurden so beispielsweise haltbare Keramiktassen.
Anderer Brennofen – anderes Ergebnis
Ein elektrisch betriebener Brennofen ist am einfachsten zu bedienen und erlaubt eine exakte Temperaturregulierung. Hier sind die Ergebnisse am besten vorhersehbar und planbar. Im Gegensatz zu einem Elektrobrennofen ermöglicht ein mit Gasbrennofen sowohl ein Brennen der Keramik in sauerstoffreicher (oxidierender) als auch sauerstoffarmer (reduzierender) Atmosphäre. Dadurch kann der Töpfer zusätzlich Einfluss auf Farbe und Textur von Ton und Glasur nehmen.
Moderne mit Gas oder Elektrizität betriebene Brennöfen sind in der Regel Einkammeröfen, bei denen sich das Brenngut in nur einem Brennraum befindet. Anders bei einem Holzbrandofen. Er kann aus einer, zwei oder mehreren Kammern bestehen. Bei Brennöfen, die mehr als eine Kammer besitzen, sind Feuerungsraum und Brennraum getrennt. In einem holzbefeuerten Einkammerofen dagegen werden die Gefäße aus Ton direkt in den Flammen oder in der Glut platziert. Dieses Verfahren kommt unter anderem bei Steinzeug mit Salzglasur zum Einsatz.
Brennen der Keramik bei verschiedenen Temperaturen
Die Brenntemperatur liegt je nach Art des Tons und des Brennvorgangs zwischen 650º C und 1300º C. So benötigen Steinzeug, Steingut oder Porzellan verschiedene Brenntemperaturen.
Das erste Brennen, das auch Schrühbrand genannt wird, erfolgt meist bei niedrigeren Temperaturen, während der darauf folgende Glasurbrand meist eine Brenntemperatur von über 1000º C erfordert. Allerdings gibt es auch Glasuren, die bereits bei niedrigeren Temperaturen schmelzen. Diese Glasuren werden zum Beispiel bei Raku-Keramik benötigt.
Der Brennofen wird langsam hochgeheizt, bis er die gewünschte Temperatur erreicht hat. Um die einzelnen Bestandteile von Ton oder Glasur zu versintern, also miteinander zu verschmelzen, muss der Brennofen diese Brenntemperatur dann eine bestimmte Zeit halten. Danach kühlt der Brennofen über viele Stunden aus, bis die fertigen Stücke, ob nun Tassen, Kannen oder Krüge entnommen werden können.
Nicht nur das richtige Brennen, sondern auch die Wahl des geeigneten Brennofens hat in der Töpferei großen Einfluss auf das Ergebnis. Gerade in der kleinen Keramikwerkstatt entstehen so individuelle Stücke in großer Vielfalt aus Ton oder Steinzeug, die ihresgleichen suchen.
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